Muss es wirklich VDH sein ??

Ich züchte, weil es mir in die Wiege gelegt wurde und es mich erfüllt. Züchten ist meine Bestimmung.
Als Züchter gehört zu meinen Aufgaben die erwählte Rasse gesund zu halten und für die Zukunft zu sichern.
Dafür ist eine gehörige Portion Eigenverantwortung und Selbstreflektion von Nöten. 
Weder das Eine noch das Andere kann mir mein Zuchtverein einpflanzen- das muss ich schon mal als Mindestensarbeitsmaterial selber mitbringen.
Ein guter Züchter ist damit ausgestattet. Vollkommen unabhängig davon, ob er sich von seinem Zuchtverein tyrannisieren lässt oder nicht.
Das Stück Papier, das Sie zu ihrem Hündchen dazubekommen, beinhaltet nicht nur ein paar unaussprechliche Namen. Es ist voll von wichtigen Informationen zur Herkunft ihres Lieblings. Diese Herkunft ist nicht willkürlich entstanden sondern ist ein Ergebnis vieler Monate Planungen, unzähligen gefahrenen Kilometer, Konflikten, Auseinandersetzungen, nägelkauenverursachender Spannung, grenzenloser Hoffnung und nicht zuletzt- teuer :-)
Damit wir es uns nicht 'leichter' machen können, gibt es die Zuchtverein. Dort bekommen wir Mindestauflagen, die es zu erfüllen gilt, damit Ihr Welpe dieses Stück Papier bekommt. 
Wie überall im Leben KANN auch hier gefuscht werden. Da wird mit der Tierarzt bestochen; mit dem Zuchtwart geschlafen und Ausstellungsrichter bedroht.... einfacher ist es, wie ich finde, einfach von vorn herein mit gesunden, rassetypischen Hunden zu 'arbeiten'. Das sieht aber nicht jeder so- Fazit: Schwarze Schafe gibt es überall.
Überall !! Ja, auch im hochkommerziellen VDH. 
Nicht alles was glänzt ist aus Gold !!
Durch die deutlich übertriebenen Rassestandarde sind die Qualzuchthunde entstanden und der Genpool wird enorm eingeschränkt. So dass der Züchter nahezu gezwungen ist, auch Inzucht zu betreiben, da er keinen Verpaarungspartner aus anderen Vereinen nutzen 'darf'. 
Der Zwang, die Zuchthunde andauernd, deutschlandweit auszustellen, zwingt wiederrum manchen Züchter, zu fuschen. Mal ehrlich... wenn ein Züchter 11 Hund hat, hat er keine Zeit, andauernd ganze Wochenende am anderen Ende von Deutschland zu verbringen. Der Hund sitzt während dieser Zeit in seiner Box, inmitten von 10 000 Menschen und Hunden. Neben dem Umstand, dass der Hund perfekt zu stehen, zu laufen und auszusehen hat. Das bedeutet bei langhaarigen Hunden, dass ein Buddeln im Garten und ausgelassenes Toben im Wald schon mal das ganze Jahr über verboten ist. Schauen sie gerne mal auf einer dieser Ausstellungen vorbei... 
Meinen Hunden mute ich das nicht zu und mir auch nicht. Neben der Tatsache, dass die zu Hause verbliebenen Hund ja auch irgendwie betreut werden müssen ...
Jeder Züchter möchte natürlich auch auf Ausstellungen glänzen. Doch sollte auch hier das Wohl des Tieres und der Rasse den Ausschlag geben- nicht die Profilneurose oder finanzielle Mittel der Aussteller !!
Zudem KANN eine Rasse nicht gesund bleiben, wenn der Genpool derart eingeschränkt wird. Nur auf Schönheit gezüchtete Hunde KÖNNEN auf Dauer nicht gesund bleiben. Was wir anhand unzähliger Beispiele, erkrankter und missgestalteter Rassen erkennen können.
Die über den Ausstellungswahn hinausgehenden Richtlinien sind auch in anderen Vereinen gegeben. Regeln bezgl. Gesundheitsvorsorgungen werden dort gar strenger gehandhabt,- weil wir genug 'Zuchtmaterial' haben, müssen wir keinen Hund mit Patella 1 in die Zucht nehmen... In meinem Verein (VRZ-DHS) ist es gar Pflicht ein DNA-Profil von jedem Zuchthund vorzuweisen und am dem 01.07.2022 muss jedes Zuchttier einen Pra- und KAT-Befund vorlegen. In anderen Vereinen wird, beim Kleinhund, nur die Untersuchung auf eine Patellaluxation verlangt. Was, meines Erachtens nach, eh Blödsinn ist. 
Meine Hunde werden von jeher auf alle erdenklichen, vererbbaren Krankheiten untersucht. Ich brauchen gar keinen Verein, der mich dazu zwingt. Aber für manch einen 'Züchter' sind diese Statuten gut ;-)

Fazit: Die Persönlichkeit des Züchters ist ausschlaggebend für dessen Ergebnis !
In JEDEM Verein gibt es solche und solche. Welche Buchstaben auf ihrem 'Stück Papier' stehen, spielt dabei keine Rolle.
Schauen sie sich den Züchter an und machen sie sich ein Bauchgefühl. DAS ist der richtige Weg, ihren Züchter auszusuchen.

Jegliche Beiträge im Internet, die laut herumbrüllen, nur ein VDH-Hund sei reinrassig und alle anderen Hunde seien 'WERTLOS' sind schlicht weg erstens gelogen und zeigen zweitens, meiner Meinung nach, wie diese Leute grundsätzlich zum Tier stehen. KEIN Tier ist 'wertlos' !!
Div TV-Beiträge sind im Netz zu finden, wo die Machenschaften des VDH mal genauer beleuchtet werden. Gold unter die Lupe genommen entpuppt sich oft als Blech !!
Auch das Bundeskartellamt ermittelt bereits gegen den VDH und dessen selbsternannten Anspruch auf eine Monopolstellung !!

Ich prange damit die Machenschaften des VDH an- nicht die der Züchter. Viele VDH-Züchter sind toll (ich bin sogar mit einigen eng befreundet)- ebenso wie viele Dessidenzzüchter toll sind.

.....Oder halt Mist... auf den Menschen kommt es an !!!

 

Weshalb also will ich diesen Verbänden nicht beitreten?

 

Zum einen möchte ich unsere Hunde nicht zur Schau stellen, sie sollen Hunde bleiben dürfen und sich nicht dem Stress einer Ausstellung stellen müssen.
Der Zweite aber entscheidende Grund ist, dass viele Züchter an Ihren Zuchthunden ständig etwas ändern oder verbessern möchten, mit dem Ergebniss dass es immer mehr Qualzuchten gibt, oder die Hunde immer größer oder kleiner werden.
Wie zum Beispiel: Französische Bulldogge, Mops, Boxer, King Charles Spaniel, Chihuahua, Dackel, Shar Pei oder Deutscher Schäferhund. Alle diese Hunderassen gehören inzwischen zu den Qualzuchten und es werden immer mehr. 
Andere Hunde wie z.B. der Irischer Wolfshund oder Berner Sennen Hund der im Schnitt nur noch etwa 6-8 Jahre alt wird. 
Und solange solche Vereine/Verbände wie der VDH oder FCI solche Zuchten nicht nur zulassen sondern auch noch fördern, werde ich mich ihnen nicht anschließen.

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